Zum Abschluss des Auktionsjahres 2022 lud das Schweizer Traditionshaus Corinphila vom 28. November bis 3. Dezember nach Zürich ein. Mit einem außergewöhnlichen Angebot hochwertiger Spitzenphilatelie bot sich eine großartige Vielfalt seltener Stücke von der Schweiz über Europa bis Übersee.

Die Nachfrage nach seltenen Briefmarken und Briefen war ungebrochen hoch, wie sich bei nahezu allen Sammelgebieten zeigte. Insbesondere galt dies für wertvolle, ungebrauchte Ausgaben der Klassik, welche über weite Strecken beeindruckende Zuschläge erzielten und den Trend bestätigten.

„Es ist wie eine Art philatelistischer Dreiklang“, sagte Corinphila-Geschäftsführer Karl Louis nach der Auktion. „Die Faktoren Seltenheit, Qualität und Ästhetik bestimmen derzeit maßgeblich die Kaufentscheidungen und somit die erzielten Preise. Zwar gewichten die Sammler die genannten Aspekte individuell unterschiedlich, jedoch zeigt sich daran generell, worauf der Fokus der Bieter liegt.“

Beispielhaft genannt seien zwei Spitzenlose der Kollektion „Dubois“, die den Australischen Staaten und dem Commonwealth of Australia galt: Los 10192, eine gebrauchte Einheit von 21 Marken Südaustralien 1 Shilling orange, wurde für 51.240 CHF inklusive Aufgeld zugeschlagen, während die Einheit im Jahr 2017 in der Sammlung „Besançon“ noch 29.040 CHF erzielte. Mit einem Ergebnis von 29.280 CHF inklusive Aufgeld beeindruckte Los 10511, ein Probedruck der Australischen Känguru-Marken, der im Jahr 2017 noch 25.410 CHF erreichte. Zwei herausragende Beispiele kurzfristiger Wertentwicklung, die das Zusammenspiel von Seltenheit, Qualität und Ästhetik eindrucksvoll belegen. Den Spitzenzuschlag der Sammlung „Dubois“ sicherte sich übrigens Los 10030, der „Sir Daniel Cooper Block“ mit 15 Exemplaren der 3 Pence grün von New South Wales, welcher für 91.500 CHF inklusive Aufgeld verkauft wurde.

Eine beeindruckende Wertentwicklung seit dem letzten Verkauf im Jahr 2011 gab es auch im Sammelgebiet Schweiz mit Los 8041 zu verzeichnen. Der Zusammendruck der Nachdrucke Zürich 4 und Zürich 6 erzielte zuletzt 30.680 CHF inklusive Aufgeld. Aktuell lag das Ergebnis bei spektakulären 73.200 CHF. Generell erfreute sich das hochwertige Angebot von Schweiz und Liechtenstein großen Interesses und bot viele Höhepunkte.

Dank der großen internationalen Nachfrage gab es in allen Gebieten der internationalen Philatelie und Postgeschichte zahlreiche spektakuläre Bieterwettkämpfe und Steigerungen um ein Vielfaches der Startpreise. Dies galt ausnahmslos für die Sammlungsteile der Kollektion „Besançon“, welche zahlreiche Höhepunkte von Ceylon bis Britisch Zentralund Ostafrika präsentierte. Die Sammlung „Pietro Provera“ beeindruckte mit einer Auswahl hervorragender Stücke in ausgesuchter Qualität, darunter hochwertige Briefe aus den Altitalienischen Staaten und Italien sowie Frankreich, den skandinavischen Ländern, den Britischen Kolonien und Süd- bzw. Mittelamerika. Eine einmalige Zusammenstellung attraktiver Seltenheiten ab der britischen Klassik bot der Sonderkatalog „Großbritannien“. Zum Abschluss sei noch die Kollektion „Waldviertel“ genannt, eine Spezialsammlung der ersten Brief- und Zeitungsmarken von Österreich, die hervorragende Ergebnisse verzeichnete.