Die Antarktis, die in ihrer heutigen Form vor rund 35 Millionen Jahren entstand, besteht aus dem Kontinent Antarktika sowie verschiedenen Inseln, Schelfeisflächen und dem Südpolarmeer, das die Landmassen ringartig umgibt. Laut dem 1961 in Kraft getretenen Antarktis-Vertrag umfasst die Antarktis das gesamte Gebiet, das südlich 60 Grad südlicher Breite angesiedelt ist.

Ihr Name leitet sich von der nach dem nördlichen Sternbild des Großen Bären (altgriechisch „árktos“) benannten Arktis ab und zeigt an, dass die Antarktis gegenüber der Arktis liegt. Der Antarktische Eisschild ist die größte zusammenhängende Eismasse der Welt.

Auf Antarktika gibt es nur zwei Jahreszeiten, Sommer und Winter, und auch sonst ist die Antarktis eine Region der Extreme. Dies zeigt sich an der Temperatur, die im Jahresdurchschnitt minus 55 Grad Celsius beträgt, und an den starken Fallwinden, die mehr als 300 Kilometer pro Stunde erreichen können. Trotz der widrigen Umstände existieren in den eisfreien Gebieten der Antarktis einige wenige Pflanzenarten sowie zahlreiche Moose und Flechten. Auch Bärtierchen, Milben und Fadenwürmer finden sich dort. Während Flora und Fauna des Inlandes stark reduziert sind, wimmelt es im Südpolarmeer und an den Küstenregionen von Leben. Überaus populär sind die Pinguine, vor allem die großen Kaiserpinguine.

Die Antarktis ist das größte Trinkwasserreservoir der Erde: Hier sind 70 Prozent des gesamten Süßwassers als Eis gebunden. Ein Abschmelzen der Eiskappen, das nicht nur ein hypothetisches Szenario ist, könnte den Meeresspiegel um bis zu 60 Meter ansteigen lassen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden verschiedene Anstrengungen zum Schutz der Antarktis unternommen, unter anderem mit dem Antarktis-Vertragssystem.

Für die Forschung ist der „weiße Kontinent“ besonders interessant. Denn anhand der Gesteinsschichten lässt sich nicht nur die Geologie unseres Planeten nachvollziehen, die Region ist zudem eines der ergiebigsten Meteoritenfundgebiete der Welt.

Erstausgabetag: 2 Juni 2022

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