Am 18. und 19. März 2022 lud das Auktionshaus Rauhut & Kruschel zu seiner 210. Versteigerung nach Mülheim an der Ruhr. Es waren zwei ereignisreiche Tage, gespickt mit philatelistischen Highlights und spannenden Bietergefechten, die den Saal insbesondere am Auktions-Samstag in Atem hielten.

Mit einem Gesamtergebnis von 2,2 Mio. Euro, davon allein 1,4 Mio. Euro aus der Nachlass-Abteilung, war es eine ebenso umsatzstarke wie erfolgreiche Versteigerung – kleine Überraschungen und ein „Rekordzuschlag“ inklusive!

Der erste Auktionstag lockte mit einem ansehnlichen Raritäten-Sonderteil und einer großen Vielfalt an Einzellosen. Einmal mehr durften sich vor allem die Liebhaber der altdeutschen Sammelgebiete über diverse kleine Schätze und wertvolle Stücke freuen. Eines der Spitzenlose war das Titelstück des Kataloges, eine badische 12-Kr.-Landpost-Marke als Einzelfrankatur auf Wertbrief-Vorderseite, die für 8000 Euro zugeschlagen wurde.

Bayern glänzte mit einem schönen „Schwarzen Einser“ auf Brief bzw. Drucksache, der bis auf 3300 Euro gesteigert wurde.

Zwei höchst seltene Einheiten der 1 Ggr. sowie 1/15 Thaler von Hannover im Viererblock fanden bei Zuschlägen von 1150 Euro und 1350 Euro einen glücklichen Käufer.

Ein ebenso dekorativer wie seltener Überseebrief des Norddeutschen Postbezirks von Jena nach Brasilien konnte seinen Ausruf von 1500 Euro mehr als verdreifachen und wurde bei 5600 Euro zugeschlagen.

Bemerkenswert auch die Steigerung für eine chinesische Postkarte in Doppelfrankatur mit der Französischen Post in China, die nach Iserlohn gesandt wurde. Nach einem Start bei 500 Euro fiel der Hammer erst bei 6200 Euro.

Die gute Stimmung des ersten Tages setzte sich nahtlos fort, und temporeich verlief der Auktions-Samstag. Die über 3500 Positionen – davon knapp 450 Lose aus der Nachlassabteilung – hatten es in sich. Insbesondere die gegen Gebot ausgerufenen Nachlässe ließen kaum Wünsche übrig, und das Auktionsgeschehen bot Hochspannung mit intensiven Bietergefechten und teils außergewöhnlichen Zuschlägen. Den sprichwörtlichen Vogel schoss Los 5565 ab: Bei einem Schätzpreis von 25.000 Euro gegen Gebot ausgerufen, brachte es die einzigartige Zusammenstellung des Dritten Reiches inklusive Gebieten in 57 Bänden auf einen Zuschlag von 100.000 Euro – ein Rekordergebnis! Die starke Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Sammlungen und Posten ist ungebrochen. Die ausgelassene Stimmung in der spannungsgeladenen Live-Atmosphäre im Mülheimer Auktionssaal wie auch die zahlreichen bemerkenswerten Zuschläge sind der beste Beweis.