(tb) Dynamic Parcel Distribution (DPD) und Hermes beenden den Versuch, Kunden verschiedener Paketdienste über dieselben Paketkästen zu beliefern.

Das Gemeinschaftsunternehmen Parcellock, an dem beide Anbieter jeweils 50 Prozent der Anteile halten, stellt zum Jahresende die Arbeit ein. Bereits vor einigen Jahren hatte sich der Dritte im Bunde, General Logistics (GLS), zurückgezogen. Damit ist das Vorhaben, ein in Konkurrenz zu den Packstationen der Deutschen Post und des Internet-Versandhändlers Amazon stehendes System aufzubauen, gescheitert.

Begründet wird das Ende offiziell mit den Folgen der Corona-Pandemie, die dazu führte, dass die Nutzung der Parcellock-Paketkästen sank, weil mehr Bürger im heimischen Büro arbeiteten und folglich für die normale Zustellung erreichbar waren. Doch blieb die Zahl der Parcellock-Paketkästen stets überschaubar, weshalb die positive Aufnahme einzelner Standorte durch die Kunden keine generellen Aussagen über die Akzeptanz des Konzeptes zuließen. Auch stellt sich die Frage, ob die Wettbewerber DPD und Hermes auf längere Sicht so eng zusammenarbeiten würden wie in einer Versuchsphase.

Das Grundprinzip klingt generell gut. Wenn mehrere Paketdienste gemeinsam Paketkästen nutzen, werden diese zum einen besser ausgelastet. Zum anderen sparen die Empfänger der Pakete mitunter Wege, wenn sie nur einen Paketkasten ansteuern müssen. Ohne den Marktführer im Paketsektor, also die Deutsche Post, lässt sich ein solches Konzept aber nur schwer erfolgreich umsetzen. Spätestens mit der Entscheidung Amazons, ein eigenes System aufzubauen, dürfte klar gewesen sein, dass Parcellock scheitern würde.