Die Anlage und Unterhaltung aufwändig gestalteter Parkanlagen war lange Zeit Königen und Angehörigen des Adels vorbehalten. Als die herrschaftlichen Gärten im 18. und 19. Jahrhundert zunehmend für Besucher geöffnet wurden, begannen sich wohlhabende Bürger für den Gartenbau zu interessieren.

Mancherorts gründeten sie Vereine und richteten die ersten Garten- und Pflanzenschauen aus. So auch in Erfurt: Hier fand im Herbst 1865 die erste Internationale Land- und Gartenbauausstellung statt, die rund 30.000 Besucher und fast 400 Aussteller aus aller Welt anlockte.

Auch durch die Zucht und den Handel mit Blumen- und Gemüsesamen machte sich die Stadt einen Namen und entwickelte sich zu einem Zentrum des Gartenbaus. 2021 ist die Bundesgartenschau BUGA in der thüringischen Landeshauptstadt zu Gast. Der egapark, das Herzstück der BUGA 2021, ist eine 36 Hektar große Garten- und Parkanlage am südwestlichen Stadtrand. Der „Garten Thüringens“ bietet den Besuchern verschiedene Schau- und Themengärten, das mit 6000 Quadratmetern größte ornamental bepflanzte Blumenbeet Europas, mehrere Pflanzenschau- und Themenhäuser, wechselnde Pflanzenbörsen und Gartenmärkte, das in Deutschland und Europa einzigartige Deutsche Gartenbaumuseum und den größten Spielplatz des Freistaates. Eine besondere Attraktion ist das neu gebaute Wüsten- und Urwaldhaus Danakil, in dem auf 2000 Quadratmetern die beiden unterschiedlichen Ökosysteme aufeinandertreffen.

Die zweite Ausstellungsfläche der BUGA 2021 liegt inmitten der Erfurter Altstadt auf dem Petersberg. Während der Bundesgartenschau zeigt ein Küchengarten das Wissen von Nonnen und Mönchen über Heilpflanzen und Kräuter. Im Festungsgraben erinnern historische Gemüse- und Blumenzüchtungen an die Erfurter Gartenbautradition. Auch althergebrachte Färbergewächse werden ausgestellt, darunter die Waidpflanze, die schon im Mittelalter auf den fruchtbaren Böden des Umlands angebaut und aus der ein beliebtes Blaufärbemittel gewonnen wurde.

Erstausgabetag: 1. April 2021

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