Sehr geehrte MICHEL-Redaktion,

ich habe in der MICHEL-Rundschau 12/2019 Plus den Artikel „Als Algerien noch französisch war“ auf Seite 81 mit Interesse gelesen. Die geschichtlichen Hintergründe kannte ich bis dato nicht, vor allem, dass sich Elsässer und Lothringer dort ansiedelten.

Ich hatte einen älteren Sammlerkollegen in Wien, der sammelte Belege mit deutschen Stempeln aus Algerien. Den historischen Grund hinterfragte ich damals nicht. Er schenkte mir einen Beleg und etliche Kopien von zweisprachigen Stempeln.

Diese Unterlagen habe ich abgelegt. Nach dem Lesen Ihres Artikels ist mir das wieder eingefallen. Könnten die deutschsprachigen Namen – zum Beispiel „Wagram“ – auf diese Besiedlung zurückzuführen sein? Eine Kopie des Briefes lege ich bei.

Mit freundlichen Grüßen
Helmut S.


Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihr Lob der MICHEL-Rundschau.

Der Ort Wagram in Algerien ist wahrscheinlich nach dem Sieg Napoleons in der Schlacht bei Wagram des Jahres 1809 benannt und weniger nach den Herkunftsorten oder Namen deutscher Immigranten.

In der Schlacht bei Wagram, die am 5. und 6. Juli 1809 geführt wurde, besiegten die französischen Truppen die Österreichische Armee unter Erzherzog Karl von Österreich. Die Schlacht fand auf dem Marchfeld zwischen der Region Lobau und der Ortschaft Deutsch-Wagram statt und war die bis dahin größte Schlacht der napoleonischen Kriege mit insgesamt 78.000 getöteten Soldaten.

Der Ort Wagram in der algerischen Provinz Saïda heißt heute Moulay Larbi.

Mit freundlichen Grüßen
MICHEL

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