Diese Fußnote findet sich im MICHEL-Übersee-Band 7 „Australien, Ozeanien, Antarktis“ bei Papua-Neuguinea nach der MiNr. 350. Diese Stempelmarken sind auch unter den Namen Steuer-, Gebühren- oder Fiskalmarken bekannt und dienen zur Verrechnung von Gebühren und Steuern. Da im MICHEL nur Postwertzeichen gelistet werden, gibt es zu diesen Stempelmarken keine weitergehenden Hinweise. Die Tatsache, dass für die Überdrucke reguläre Briefmarken verwendet wurden, macht sie indes auch für Philatelisten interessant.

Hier sehen Sie die Verwendung überdruckter Marken auf einem Verrechnungsscheck und auf einer Zollerklärung:

Vor den überdruckten Marken gab es spezielle Stamp-Duty-Marken, die bis zum Jahr 1966 in der Währung Pfund, Shilling und Pence, danach in Dollar und Cent herausgegeben wurden. Nach der Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea im Jahr 1975 erschienen spezielle Stamp-Duty-Marken in der neuen Währung Kina und Toea, doch ab 1978 gab es anscheinend Probleme mit der Verfügbarkeit dieser Marken, so dass man sich zu Provisorien entschloss.

Der Überdruck der ab 1978 emittierten Marken war nicht einheitlich; viele verschiedene Aufdruck-Typen wurden verwendet:

Bei einer Marke lautet der Aufdruck nicht „Stamp Duty“ sondern „Duty Stamp“. Die Auflagezahlen dieser Überdrucke sind nicht bekannt. Von einigen Marken sind nur sehr wenige Stücke aufgetaucht. Von dem 20-Toea-Überdruck sind bisher weniger als 20 Stück erfasst. Die höchste Nominale der Überdrucke beträgt 20 Kina.

Bei einem der kleinsten Nennwerte zu 10 Toea kommen zwei deutlich unterscheidbare Aufdrucke vor.

Besonders interessant für Philatelisten ist die Tatsache, dass diese Marken gelegentlich unbeanstandet auch zur Freimachung von Briefen verwendet wurden.

Anfang 1997 erschien die bisher letzte Briefmarke mit Stamp-Duty-Aufdruck, von der auch ein kopfstehender Aufdruck bekannt wurde. Im Nachhinein stellte sich dieser jedoch als Fälschung zum Schaden der Sammler heraus.

In letzter Zeit wurden weitere Marken mit der verkaufsfördernden Formulierung „vermutlich Probedrucke“ auf dem Markt angeboten. Auch hierbei handelt es sich eindeutig um Fälschungen zum Schaden der Sammler . Bezeichnend für diese Fälschungen ist die Tatsache, dass die niedrigsten Nennwerte von Sätzen benutzt wurden, denn solche Marken werden gelegentlich bogenweise zu geringen Preisen zum Verkauf angeboten.

Ab dem Jahr 2000 wurden wieder reguläre Stamp-Duty-Marken herausgegeben. Das Sammelgebiet „Briefmarken von Papua-Neuguinea mit Aufdruck Stamp Duty“ ist damit abgeschlossen.

Weitere Hinweise und Abbildungen zu diesem interessanten Sammelgebiet Papua-Neuguineas lesen Sie in der MICHEL-Rundschau. Die Interessengemeinschaft Neuguinea ist bei Fragen der richtige Ansprechpartner: www.i-ng.org

Text und Abbildungen: Wolfgang Hölzl