Ende Februar 2019 meldete die Pressestelle der Deutschen Post, dass der seit vielen Jahren angebotene philatelistische Gutachterservice im April 2019 eingestellt würde.

In der Vergangenheit hatte die Deutsche Post Briefmarkensammlern die Möglichkeit geboten, Postwertzeichen des laufenden Jahres sowie der beiden davorliegenden Jahrgänge zur Begutachtung und Erstellung von Bescheinigungen über Abarten oder Druckzufälligkeiten an die Bundesdruckerei zu senden. Alle Anfragen, die bis zum 31. März eingegangen sind, wird die Bundesdruckerei noch bearbeiten, spätere Einsendungen wurden nicht mehr berücksichtigt.

Schon im April 2017, kurz nach dem Ausscheiden von Hans Zerbel, der viele Jahre lang der Beauftragte der Bundesdruckerei und später der Deutschen Post für Druckexpertisen gewesen war, hatte die MICHEL-Redaktion zur Gründung einer Forschungsgruppe „Plattenfehler auf Bund-Marken“ aufgerufen, um dem drohenden Informationsvakuum zu begegnen. Ziel war es, eine Vereinigung forschender Philatelisten zu implementieren, die Abweichungen auf Marken zahlenmäßig und in diversen Erhaltungsstufen erfasst und so das Vorliegen eines Plattenfehlers untermauert.

Die Resonanz auf den Aufruf der MICHEL-Redaktion war bemerkenswert – bis Oktober 2017 waren 20 Interessenbekundungen eingegangen. Am 26. Oktober 2017 schließlich wurde während der Briefmarkenbörse in Sindelfingen unter der Schirmherrschaft von MICHEL die Forschungsgemeinschaft Plattenfehler Bund/Berlin gegründet. Seither sammelt und bündelt die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Herrn Axel Dörrenbach alle neuentdeckten Abweichungen auf Marken der Bundesrepublik und Berlins und erforscht zahlenmäßig und nach Erhaltung – postfrisch, gestempelt in diversen Orten und auf Brief –, ob es sich bei den Erscheinungen um katalogfähige Plattenfehler handelt.

Die gegenwärtige Entwicklung bestätigt die Notwendigkeit einer solchen Forschungsgruppe für Sammler, Forscher und philatelistische Verlage. MICHEL möchte daher die Gelegenheit ergreifen und alle an der Plattenfehlerforschung interessierten Philatelisten aufrufen, sich der MICHEL-Forschungsgemeinschaft Plattenfehler Bund/Berlin anzuschließen.

Die MICHEL-Forschungsgemeinschaft Plattenfehler Bund/Berlin im Überblick

Forschungsparameter

Erforscht werden primäre und sekundäre Plattenfehler auf den Postwertzeichen der Bundesrepublik Deutschland und Berlins. Eine Abweichung soll aus diversen PLZ-Gebieten bzw. in diversen Erhaltungen belegt sein, um als Plattenfehler zu gelten. Das Feld muss nicht zwingend bekannt sein. Der Plattenfehler soll ohne optische Hilfsmittel mit normalsichtigem Auge gut erkennbar sein. Bei Markenausgaben mit zahlreichen bekannten Fehlern können die Größenkriterien strenger sein.

Kommunikation

Den Kontakt zwischen der Forschungsgruppe und der MICHEL-Redaktion hält als Koordinator Herr Axel Dörrenbach, der die Ergebnisse der Gruppe an MICHEL meldet. Plattenfehlermeldungen, die MICHEL von außerhalb der Gruppe erhält, werden der Gruppe zur Kenntnis gebracht. Dies gilt auch für Plattenfehler, die bereits durch BPP-Prüfdokument bzw. Bestätigung der Bundesdruckerei als Plattenfehler bestätigt sind. Sammler außerhalb der Forschungsgruppe werden gebeten, ihre Neumeldungen für den MICHEL-Deutschland-Spezial direkt an Herrn Dörrenbach zu schicken.

Eine Plattenfehler-Neumeldung sollte wie folgt aussehen:

  • Angabe der MICHEL-Nummer
  • Beschreibung des Fehlers
  • Feldangabe (wenn bekannt)
  • Angabe, in welchen Erhaltungen der PF bekannt ist
  • Scan der Plattenfehler-Marke in Originalgröße, mind. 600 dpi, wenn möglich ungebraucht, keine Hinweispfeile, keine Bildbearbeitung

Die endgültige Entscheidung über Aufnahme oder Nichtaufnahme eines Plattenfehlers in die MICHEL-Nachschlagewerke obliegt der MICHEL-Redaktion.

Die Kommunikation innerhalb der Forschungsgruppe erfolgt in elektronischer Form über E-Mail inklusive Scans zur Marken- und Plattenfehlerabbildung. Seit Mitte November 2017 gibt es einen Newsletter; die Gruppe ist außerdem auf Facebook präsent: https:// www.facebook.com/Plattenfehler

Interessenten und Neumitglieder sind jederzeit willkommen. Bitte melden Sie sich bei: Herr Axel Dörrenbach, Baumstr. 16, 40468 Düsseldorf, Tel. 0176 27090145, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Die MICHEL-Redaktion bedankt sich herzlich bei allen Plattenfehlerforschern und -sammlern, die sich in der Forschungsgemeinschaft engagieren und wünscht viel Erfolg und Freude bei der Forschungsarbeit!

Abbildung: Axel Dörrenbach, Koordinator der MICHEL-Forschungsgemeinschaft Plattenfehler Bund/Berlin