01OPWPreisverleihung(Münzenwoche) Die deutsche Numismatische Gesellschaft und der Verband Schweizerischer Berufsnumismatiker entschieden sich im selben Jahr dafür, ihre höchste Auszeichnung an Herrn Künker zu übergeben. Am 5. Mai 2018 übergab Dr. Barbara Simon, die Präsidentin der Deutschen Numismatischen Gesellschaft, den Eligius-Preis an Fritz Rudolf Künker. Am 28. Juni 2018 zog der Verband Schweizerischer Berufsnumismatiker mit dem Otto-Paul-Wenger Preis nach.

 

Fritz Rudolf Künker hat diese beiden Preise für sein Engagement in der numismatischen Welt redlich verdient. Er ist immer wieder dafür eingetreten, die verschiedenen Gruppen, die diese Welt ausmachen – Händler, Sammler, Wissenschaftler und Museen –, einander näherzubringen. Einer seiner größten Erfolge dürfte die friedliche Beilegung des Streits um die Sammlung Horn sein, die mit einem Gewinn für alle Beteiligten endete: Die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung erhielt mit dem Verkauf der Sammlung endlich die dringend benötigten Mittel, das Dresdner Münzkabinett erwarb dank großzügiger Spenden die Münzen aus der Sammlung Horn, die in der eigenen Sammlung fehlten, und die Sammler konnten all die anderen Münzen mit dieser wunderbaren Provenienz erwerben. Die Sächsische Numismatische Gesellschaft ehrte Fritz Rudolf Künker im Juni 2015 unter anderem für diese Leistung. Zur Sprache kam damals auch sein Engagement bei der Rückführung der Gothaer Münzsammlung.

 

1983 wurde Fritz Rudolf Künker in die International Association of Professional Numismatists (IAPN) aufgenommen. Dort übernahm er die Leitung des IBSCC. Als wichtiges Mitglied des Komitees zur Fälschungsbekämpfung förderte Fritz Rudolf Künker vor allem den Einsatz der neuen, naturwissenschaftlichen Methoden, um die traditionellen Möglichkeiten zur Fälschungserkennung zu ergänzen. Seine Glanzleistung dürfte die führende Rolle sein, die er bei der Entlarvung des Münzfälschers Otto Wetzlaff einnahm, der 1993 wegen Betrugs verurteilt wurde.

 

Die beiden Auszeichnungen, die Fritz Rudolf Künker 2018 erhalten hat, sind nicht die ersten. Er ist Vreneli-Preisträger und hat den international renommierten World Money Fair Award erhalten.

 

Der Eligius-Preis der Deutschen Numismatischen Gesellschaft

 

Der Eligius-Preis der Deutschen Numismatischen Gesellschaft wird jährlich an Personen vergeben, die sich um die Numismatik verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören Peter Berghaus (2004), Hans-Jörg Kellner (2005) und Wolfgang Steguweit (2015).

 

Der Otto-Paul-Wenger Preis des Verbands Schweizer Berufsnumismatiker

 

Der Otto Paul Wenger-Preis wurde vom Verband Schweizerischer Münzenhändler 1982 ins Leben gerufen. Er erinnert an das im Jahr 1982 verstorbene Gründungsmitglied Otto Paul Wenger, Leiter der Numismatischen Abteilung der Schweizerischen Kreditanstalt in Bern. Otto Paul Wenger hat sich zeit seines Lebens darum bemüht, durch populär-wissenschaftliche Publikationen breiteren Kreisen den Zugang zur Numismatik zu öffnen und Jugendliche für das Münzensammeln zu begeistern. Zu den Preisträgern gehören Leo Mildenberg (1994), Herbert Cahn (1995), Edwin Tobler (1982), Hubert Emmerig (2011), Dieter Raab (2014) und Albert M. Beck (1989).

 

Abbildung: Der scheidende VSBN-Präsident Marcel Häberling überreicht den Otto-Paul-Wenger-Preis an Fritz Rudolf Künker. Links der scheidende Generalsekretär des VSBN, Lutz Neumann.