19.06.2018

(tb) Die Ablösung Jürgen Gerdes' als Bereichsvorstand Brief, Paket, elektronischer Handel der Deutschen Post könnte einen ernsten Hintergrund haben. Im ersten Quartal brach der Gewinn nämlich deutlich um zehn Prozent von rund 425 Millionen Euro auf 383 Millionen Euro ein. Ohne eine Neubewertung der Pensionszusagen, die ein außerordentliches Ergebnis von 100 Millionen Euro brachte, hätte der Rückgang ein Drittel betragen.

 

Die Deutsche Post erklärt dies zum einen mit höheren Personalkosten. Seit dem 1. Oktober 2017 erhalten die Zusteller um 1,7 Prozent höhere Löhne, in den ersten Monaten des Jahres führte die Grippewelle zu starken Kostensteigerungen durch die Beschäftigung kurzfristig eingestellter Aushilfen. Zum anderen investiert der Konzern stark in den Ausbau seines europäischen Paketnetzes und in die Umstellung der Zustellung auf Elektromobilität.

 

Mittel- und langfristig rechnet sich dies zwar, doch muss der Konzern auch kurzfristig die Kosten in den Griff bekommen. Im Bereich der Zustellung dürfte dies aber kaum möglich sein, da es immer schwieriger wird, geeignete Mitarbeiter zu finden. Daher steigen die Lohnkosten bei allen KEP-Anbietern.

 

Für den Jahreswechsel kündigte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel daher Portoerhöhungen im Briefbereich an. Dieses Mal werde das Unternehmen den Spielraum auf einen Schlag ausschöpfen und Portoerhöhungen nicht häppchenweise umsetzen.