(tb) Dass die Deutsche Post über eine gewaltige Anschriften-Datenbank verfügt, weiß jeder Geschäftskunde. Regelmäßig wirbt der Konzern nämlich mit dem Angebot, die den Kunden vorliegenden Adressen zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Für den Versand von Massendrucksachen, heute Dialogpost genannt, können Kunden maßgeschneiderte Daten bei der Post erwerben.

 

Kaum verwunderlich ist es daher, dass auch Parteien die Dienste der Post nutzen. Im Bundestagswahlkampf 2017 waren dies CDU und FDP, die auf einzelne Straßen zugeschnittene Analysen bei der Post bestellten. Dabei haben sie keine Adressen von der Post erhalten, sondern lediglich Massendrucksachen über deren Anschriften-Datenbank versenden können. Zudem erfuhren die Parteien, in welche Straßen die Sendungen gegangen sind. Der Auftrag dafür ging an die Post-Tochter Deutsche Post Direkt.