(tb) Mit der Zustellung von rund 8,5 Millionen Paketen und Päckchen pro Tag rechnete allein die Deutsche Post für die Vorweihnachtszeit. Das bedeutet täglich rund 500 000 Sendungen mehr als im Vorjahr.

 

Diese Zahl verdeutlicht vor allem das Wachstum des Versandhandels. Dessen Entwicklung bescherte der Deutschen Post auch im früher aufkommensschwachen dritten Quartal – darin liegen in den meisten Bundesländern die Sommerferien – einen Umsatzanstieg von 5,5 Prozent. Daneben legte auch der internationale Versand von Eilsendungen deutlich zu.

 

Kann die Deutsche Post die Paketvolumina noch bewältigen, kündigte Hermes an, in Absprache mit Versandhändlern vor Weihnachten regionale Obergrenzen einzuführen. Diese gelten allerdings nur für Geschäfts-, nicht für Privatkunden. Hermes arbeitet gerade am Ausbau seiner Infrastruktur und investiert darin rund 300 Millionen Euro. Wie auch andere Paketdienste sucht Hermes allerdings händeringend neue Mitarbeiter für den Zustelldienst. Sie zu finden, ist aber angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung kaum möglich, obgleich die einst üblichen Billiglöhne längst deutlich angehoben wurden.

 

Allerdings sehen die Paketdienste inzwischen die Grenze für die Bezahlung ihrer Mitarbeiter erreicht, da die Paketpreise wegen der Forderungen der Kunden, im Versandhandel gratis beliefert zu werden, stetig sinken. Während Hermes die Probleme offen anspricht und die Deutsche Post erklärte, keine Obergrenzen einführen zu wollen, mochten sich andere Paketdienste zu dem Thema nicht äußern.

 

Der Versandhandel wird oftmals fälschlich mit dem Online- oder Internet-Handel gleichgesetzt. Da aber mehr und mehr klassische Händler parallel zum Ladengeschäft auch den Versand anbieten, auf Neudeutsch „Multichannel“ genannt, darf man die Begriffe nicht synonym setzen.