(tb) Ein Betrugsfall, der möglicherweise einen Schaden in Millionenhöhe nach sich zog, wurde Ende November aufgedeckt.

 

Die Täter stammen mutmaßlich aus dem Umfeld der Konsolidierer, die bei der Deutschen Post vorsortierte Sendungen aufliefern. Für das Einsammeln bei verschiedenen Absendern und die Sortierleistung erhalten die Konsolidierer von der Post einen Rabatt, der bis zu 44 Prozent des Sendungsentgeltes ausmachen kann. Dabei erfolgt die Gewährung des Nachlasses im Nachhinein. Die Sendungen werden zum üblichen Portosatz freigemacht, die Post erstattet den zu viel entrichteten Betrag.

 

An der Stelle setzten die Betrüger an. Sie meldeten der Deutschen Post eine höhere Zahl Sendungen, als sie tatsächlich auflieferten. Entsprechend hoch fiel die Erstattung aus. Die Deutsche Post kann nämlich nicht stets alle aufgelieferten Sendungen nachzählen; bei rund 60 Millionen Briefen am Tag wäre das zu aufwendig. Ebenso wenig kann sie den Rabatt vorab gewähren, also den Kunden gestatteten, die Sendung zum endgültigen Porto freizumachen, denn dann wäre die Prüfung der korrekten Freimachung durch die Zusteller unmöglich.

 

Die Ermittlungen richten sich gegen mindestens 14 Personen, von denen Ende November drei in Untersuchungshaft saßen. Der Betrug fiel im Zuge von Ermittlungen in einem Steuerstrafverfahren auf. Ob die betroffenen Konsolidierer selbst zu den Tätern zählen oder Opfer betrügerischer Mitarbeiter wurden, war noch unklar.