(tb) Die Briefentgelte der Deutschen Post sind bis zum 31. Dezember 2018 festgeschrieben – zumindest gegenüber Filialkunden, zumeist Privatpersonen. Mit Geschäftskunden vereinbart die Deutsche Post individuelle Preise, die niedriger liegen. Je nach Aufkommen und Vorleistungen – die Absenderfreistempelung fällt ebenso darunter wie die Vorsortierung – erhalten Geschäftskunden bis zu 40 Prozent Rabatt. Diesen Nachlass will die Deutsche Post zum 1. Januar 2018 um durchschnittlich drei Prozentpunkte kürzen.

 

Das bedeutet für die Geschäftskunden eine Preisanhebung von 5,1 Prozent im Schnitt. Betroffen sind auch die Konsolidierer, die Briefe verschiedener Absender abholen und der Deutschen Post vorsortiert übergeben. Geschäftskunden befürchten, dass ferner die Wettbewerber der Deutschen Post ihre Preise anheben werden, wie dies in der Vergangenheit mehrfach der Fall war – auch gegenüber Privatkunden.

 

Herrscht im Privatkundensegment kaum Wettbewerb, muss sich die Deutsche Post im Kontakt zu Geschäftskunden zahlreicher Konkurrenten erwehren, die in der Regel niedrigere Preise fordern. Konsolidierer und Wettbewerber der Deutschen Post kritisierten derweil ein neues Rabattangebot des Konzerns. Versender, die der Post größere Einlieferungen vorab an das Auftragsportal melden, bekommen einen höheren Nachlass gewährt. Auf diese Weise will die Post ihre Kapazitäten optimieren.

 

Für die Kunden bedeutet der Infrastrukturrabatt allerdings auch, dass der Konzern zusätzliche Informationen über Geschäftsabläufe der Versender erhält. Als problematisch gilt außerdem die kurze Frist bis zur Einführung des neuen Rabattes am 1. Januar 2018, da die Einlieferer dafür ihre Absenderfreistempelmaschinen beziehungsweise ihre Software anpassen müssen.